PSALMEN

PSALM XCIX.

      Dennoch feiern wir die Herrlichkeit des Reiches Gottes unter den Menschen und sind aufgerufen, ihn zu preisen, wie in den vorhergehenden Psalmen; aber diese Psalmen freuten sich auf die Zeiten des Evangeliums und prophezeiten von den Gnaden und Bequemlichkeiten dieser Zeiten; dieser Psalm scheint sich mehr mit der alttestamentlichen Evangeliumszeit und der Manifestation von Gottes Herrlichkeit und Gnade darin zu befassen. Die Juden sollten in Erwartung des Königreichs des Messias und der evangelischen Anbetung nicht die göttliche Herrschaft, unter der sie sich befanden, und die ihnen dann gegebenen Verordnungen vernachlässigen, sondern in ihnen Gott regieren sehen und vor ihm anbeten gemäß das Gesetz des Mose.

Prophezeiungen über kommende gute Dinge dürfen unsere Wertschätzung der gegenwärtigen guten Dinge nicht schmälern. Zu Israel gehörten in der Tat die Verheißungen, die sie glauben mußten; zu ihnen gehörte aber auch das Geben des Gesetzes und der Dienst Gottes, den sie auch pflichtgemäß und gewissenhaft zu erfüllen hatten, Römer 9:4 . Und dazu sind sie in diesem Psalm berufen, wo noch viel von Christus ist, denn die Leitung der Kirche lag in den Händen des ewigen Wortes, bevor er fleischgeworden war; und außerdem waren die zeremoniellen Gottesdienste Typen und Gestalten der evangelischen Anbetung.

Das Volk Israel wird hier aufgefordert, Gott zu preisen und zu verherrlichen und vor ihm anzubeten, in Anbetracht dieser beiden Dinge: I. Die glückliche Verfassung der Regierung, unter der sie standen, sowohl in heiligen als auch in zivilen Dingen, Psalter 99:1 . II. Einige Beispiele für die glückliche Verwaltung davon, Psalter 99:6 . Beim Singen dieses Psalms müssen wir uns darauf einstellen, den Namen Gottes zu verherrlichen, wie er uns im Evangelium bekannt wird, wozu wir viel mehr Anlass haben als diejenigen, die unter dem Gesetz lebten.

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